In der weiteren Beschäftigung mit verschiedenen Künstlerinnen, die mit klassischen Regelwerken aufgebrochen haben, kam uns die Idee direkt am Körper zu arbeiten. Dies bedeutete für uns eine größere Flexibilität aber das Umwickeln der Körper, das Nachziehen des Seils, das Entwirren, sich ducken, eine Hand die andere ablösend machte es uns auch schwieriger.
Durch die eigens entwickelte Art des Webens rückt die Zusammenarbeit von uns beiden in den Mittelpunkt. Wir wählten den Webstuhl und die textile Arbeit auch, um auf sexistische Strukturen in der Mode aufmerksam zu machen. Noch immer ist die Arbeit mit Stoffen in der Mode hauptsächlich von Frauen besetzt. Wir wollen diese Klischees von innen heraus aufbrechen und auf Missstände aufmerksam machen. Wir wollten mit unserer Arbeit aber auch eine Verbindung schaffen und vorleben. Die Verwendung von zwei traditionellen Bekleidungstücken, aus Kasachstan und Portugal, verbindet zusätzlich noch zwei Kulturen. Wir wollten damit ein Zeichen für kulturelle Vielfalt und für individuelle Entfaltung setzten. So verkörpert unsere gesamte Arbeit das Motto: Gemeinsam verschieden.
Unser Ziel war es zwei Körper zu verbinden. Zwei Individuen, die sich eine Hülle teilen, bis diese abgenommen wird. Beide sind ebenbürtig, anonym und ihre Spuren lassen nur vermuten, in welcher Beziehung sie zu einander stehend.
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